Radiale Stoßwellentherapie

Wo ist der Unterschied zwischen der RSWT und der ESWT?

Die Extrakorporale Stoßwellentherapie (kurz: ESWT) ist ein nicht-operatives Verfahren, bei dem hochenergetische Schallwellen in den Körper eindringen, um dort bestimmte Wirkungen zu entfalten. Dabei sind zwei Varianten zu unterscheiden: In einer Variante werden die Stoßwellen innerhalb des Körpers gebündelt (fokussierte EWST) und dringen tiefer in das Gewebe ein. Deshalb eignet sich dieses Verfahren vor allem zur Behandlung von Erkrankungen, die sich auf tiefer gelegene Bereiche beziehen wie zum Beispiel die Kalkschulter.

Bei der zweiten Variante (radiale Stoßwellentherapie, RWST) breiten sich die Stoßwellen breitflächig, dafür aber nicht so tief in dem behandelten Gewebe aus. Diese Methode ist sehr gut geeignet, um Erkrankungen in höher gelegenen Gewebezonen zu behandeln, zum Beispiel den Tennisellenbogen oder muskuläre Beschwerden.

Im direkten Vergleich der beiden Methoden ist die RSWT schonender. Dafür ist die Wirkkraft der fokussierten EWST größer, bedarf jedoch auch einer präziseren Diagnostik und ist deshalb etwas zeitaufwendiger.

Ablauf der radialen Stoßwellentherapie

Wenn sichergestellt ist, dass die RSWT ein geeignetes Verfahren ist, um die vorliegenden Beschwerden zu verbessern, kann die Behandlung beginnen. Eine Betäubung ist nicht erforderlich. Für eine
bessere Übertragung der Druckwelle in das Gewebe wird die Haut jedoch zunächst mit einem Gel oder Öl behandelt. Danach werden die außerhalb des Körpers erzeugten Impulse über ein Handgerät auf

die Haut appliziert. Pro Sitzungen können zwischen 1.000 und 4.000 Stoßwellen appliziert werden.

Die Behandlung dauert etwa 5-15 Minuten und wird ambulant durchgeführt. Nach der Sitzung können Sie nach einer kurzen Ruhephase die Praxis wieder verlassen. Verzichten Sie unmittelbar nach der Behandlung auf Sport oder andere anstrengende körperliche Aktivitäten.

Welche Geräte kommen bei der radialen Stoßwellentherapie zum Einsatz?

Bei der Therapie kommen Spezialgeräte zum Einsatz, die auf elektrohydraulische oder elektromagnetische Weise Schallimpulse erzeugen. Über den Kopf des Geräts gelangen die Stoßwellen durch die Haut in das Körperinnere.

Gibt es Nebenwirkungen bei der Therapie?

Die radiale Stoßwellentherapie gilt als sehr nebenwirkungsarmes Verfahren. Nur sehr selten treten bei manchen Patienten an den behandelten Stellen leichte Schmerzen, Hautrötungen oder kleine Blutergüsse auf, die in der Regel innerhalb kurzer Zeit von selbst verschwinden. Bei Bedarf können herkömmliche Schmerzmittel und Kühlelemente auf den behandelten Hautbereichen zum Einsatz kommen.

Ist die Therapie schmerzhaft?

Die Behandlung gilt als sehr schmerzarmes Verfahren. Einige Patienten empfinden das während der Anwendung spürbare Klopfen als unangenehm oder schmerzhaft. In diesen Fällen ist es sinnvoll, die Impulsintensität anzupassen.

Erfahrungen und Patientenberichte mit der radialen Stoßwellentherapie

Angesichts der derzeit noch unzureichenden Studienlage zu der Wirksamkeit der radialen Stoßwellentherapie bei einzelnen Erkrankungen und Beschwerden sind Erfahrungsberichte von Patienten
von großer Bedeutung. Sie zeigen mehrheitlich, dass die RSWT die Schmerzen deutlich lindern und die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke und Knochen verbessern kann. Beides wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patienten aus, insbesondere wenn vorher konventionelle Behandlungen keinen Erfolg gezeigt haben.

Wie schnell wirkt eine radiale Stoßwellentherapie?

Schon nach der ersten Sitzung spüren viele Patienten eine Linderung ihrer Beschwerden. Die volle Wirkung entfaltet sich nach einigen Sitzungen, wenn sich bei den meisten Patienten eine deutliche Verbesserung bis hin zur Schmerzfreiheit einstellt.

Radiale Stoßwellentherapie Kosten

Die radiale Stoßwellentherapie kostet pro Sitzung zwischen 30 und 75 Euro, je nach Aufwand und Region.
Wie wird die radiale Stoßwellentherapie nach der GOÄ abgerechnet?
Für die radiale Stoßwellentherapie kommt die Analog-Ziffer 302 GOÄ zum Ansatz. Diese wird über das Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker (GebüH) abgerechnet.

Besteht eine Kostenübernahme des Preises bei der Krankenkasse?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine radiale Stoßwellentherapie bislang nur in Ausnahmefällen: Seit 2019 gibt es eine anteilige Kostenübernahme für bis zu 3 Sitzungen
zur Behandlung des Fersensporns (Fasciitis plantaris). Bitte sprechen Sie Vorher mit ihrer Krankenkasse. Als Privatpraxis erhalten Sie von uns eine Rechnung als Heilpraktiker für Physiotherapie nach GebüH.

Bei den privaten Versicherungen ist die Kostenübernahme der Behandlung bei einigen Erkrankungen vorgesehen. Hierzu gehören unter anderem der Fersensporn und die Kalkschulter. Bei anderen Erkrankungen wie dem Tennis- oder Golferellenbogen kommt es auf den gewählten Tarif an. Deshalb ist es sinnvoll, sich vor dem Behandlungsbeginn bei der jeweiligen Krankenversicherung über eine eventuelle Kostenübernahme zu informieren.