Fersensporn – Ursachen, Symptome und Behandlung

Wenn das Gehen oder Stehen plötzlich stechende Schmerzen verursacht, leiden Sie – wie etwa jeder zehnte Deutsche – möglicherweise an einem sogenannten Fersensporn. Der knöcherne Auswuchs am Fersenknochen ist meist die Folge einer Entzündung, die durch eine einseitige Überlastung
ausgelöst wurde. Doch keine Sorge: Mithilfe physiotherapeutischer Methoden können sich die Beschwerden lindern lassen.

Was ist ein Fersensporn?

Ein Fersensporn (Kalkaneussporn) ist ein wenige Millimeter langer Knochenauswuchs in Form eines Dorns. Dieser bildet sich meistens am vorderen unteren Rand des Fersenknochens. Verläuft er von dort die Fußsohle entlang in Richtung der Zehen, handelt es sich um einen sogenannten unteren (plantaren) Fersensporn. In seltenen Fällen bildet er sich am Ansatz der Achillessehne (oberer, kranialer oder dorsaler Fersensporn – Haglund-Exostose). Häufig, aber nicht immer, ist der Sporn im Röntgenbild gut

zu erkennen. Unabhängig von seiner Sichtbarkeit auf der Röntgenaufnahme kann er Beschwerden verursachen oder auch nicht.

Symptome

Der Knochenauswuchs selbst verursacht – entgegen der früher weit verbreiteten Annahme – keine Beschwerden. Bei intensiver Be- oder Überlastung des Fußes kommt es jedoch zu einer Schwellung und Entzündung am Ansatz der Sehnenplatte, die beim Stehen oder Gehen starke stechende Schmerzen im Bereich der Fußsohle und/oder Ferse verursacht. Manche Patienten beschreiben den Schmerz, „als würde man über Glasscherben gehen“ oder „als würde man in einen Nagel treten“. Um das zu verhindern, gewöhnen sich manche Patienten an, nur noch auf den Zehen oder über den Fußaußenrand zu gehen. Solche Ausweichbewegungen sind auf Dauer jedoch nicht nur anstrengend, sondern können auch weitere Beschwerden verursachen.

Oft verringern sich oder verschwinden die Schmerzen, wenn der Patient sitzt, liegt oder das Bein hoch lagert. Aber: Nach einer Ruhephase, zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen, können die Schmerzen noch stärker sein. Und sie lassen sich häufig durch Druck auf eine bestimmte Stelle an der Fußsohle auslösen.

Ursachen

Der knöcherne Auswuchs ist die Folge einer langfristigen Überbelastung des Fußes. Eine übermäßige Beanspruchung entsteht zum Beispiel:

– durch Fußfehlstellungen (vor allem Plattfuß oder Knick-Senk-Fuß)
– bei Übergewicht
– in Berufen, die vor allem im Gehen oder Stehen ausgeübt werden
– Muskelschwäche
– durch mangelndes Aufwärmen der Muskulatur, Sehnen und Bänder vor dem Sport
falsches Schuhwerk

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für die Entstehung eines Sporns, denn das natürliche Fettpolster unter der Ferse schrumpft und bietet den Sehnen und Knochen dadurch weniger Schutz vor Belastung. Deshalb sind 40- bis 60-Jährige am häufigsten betroffen.

Wenn der Fuß über einen längeren Zeitraum massiv (einseitig) belastet wird, entstehen an der Fußplattensehne kleine Risse. Diese Verletzungen können sich entzünden. Der Körper versucht das Gewebe zu „reparieren“ und für mehr Stabilität zu sorgen, indem es an den betroffenen Stellen Kalk ablagert, der im Laufe der Zeit verknöchert. So entsteht der Kalkaneussporn.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung eines Fersensporns ist langwierig und kann mehrere Wochen bis Monate andauern. Ziel ist es, die akuten Schmerzen zu lindern und zu verhindern, dass die Beschwerden zurückkehren.

Ein wesentlicher Bestandteil der Therapie ist die Entlastung der beanspruchten Strukturen. Den Patienten wird empfohlen, möglichst wenig zu stehen oder zu gehen und den Fuß hoch zu lagern. Das alleine reicht allerdings meistens nicht aus, um die Schmerzen zu lindern – abgesehen davon, ist
dies auf Dauer für die meisten Patienten nicht realisierbar.

Deshalb kommen zusätzliche Behandlungsmethoden zum Einsatz:

Medikamentöse Therapie: Neben der oralen Einnahme entzündungshemmender, schmerzstillender Medikamente besteht die Möglichkeit, ein lokales Betäubungsmittel in den schmerzenden Bereich am Fuß zu injizieren, um akute Schmerzen zu lindern. Alternativ kann der Arzt ein Kortisonpräparat verabreichen, das dort seine entzündungshemmende Wirkung entfaltet.

Kältetherapie: Die über Eis, Kältespray oder Kryopack applizierte Kälte lindert die Schmerzen, wirkt entzündungshemmend und fördert die Durchblutung des Gewebes, was die Heilung unterstützt.

Stoßwellentherapie: Hier wird der Sporn mit starken Druckwellen behandelt. Diese regen Durchblutung und Zellstoffwechsel an und lindern auf diese Weise die Schmerzen und beschleunigen die Heilung des entzündeten Gewebes.

Strahlentherapie: Bei der Behandlung des Fersensporns mit Röntgenstrahlen wird eine niedrige Strahlendosis eingesetzt. Die Bestrahlung dauert jeweils wenige Minuten und erfolgt mehrmals innerhalb einiger Wochen.

Operation: Ein Kalkaneussporn kann operativ entfernt werden. Wegen der vielen Risiken (Wundheilungsstörungen, Bildung von Narbengewebe, Verlust von Fettpolster unter der Ferse) wird eine solche Operation jedoch nur selten durchgeführt und sollte – wenn überhaupt – nur die allerletzte Maßnahme darstellen.

Physiotherapie

Physiotherapeutische Methoden erzielen gute Erfolge bei der Behandlung eines Fersensporns. Im Gegensatz zu dem häufig von Ärzten verfolgten Ansatz, den Fersensporn abzutragen oder mittels Stoßwellentherapie zu verkleinern, setzen wir in der Physiotherapie an den Strukturen an, welche die Probleme überhaupt erst hervorgerufen haben. Das sind im Wesentlichen:

a) die Plantarfaszie
b) die Wadenmuskulatur / Wadenfaszie

Ziel ist es, diese Strukturen zu dehnen und zu aktivieren. Hierfür kombinieren wir die Manuelle Therapie mit der radialen Stoßwellentherapie und ergänzen diese um ein Kinesio-Tape, das von der Achillessehne zur Mitte der Fußsohle geklebt wird. All diese Maßnahmen führen zu einer Entlastung der betroffenen Strukturen und regen gleichzeitig die Durchblutung des Gewebes an – beides fördert die Heilung. Um eine erneute Überbelastung zu verhindern, ist ein Fußmuskeltraining mit speziellen Dehnungsübungen zu empfehlen, das Sie ganz einfach zuhause durchführen können.

Wenn auch Sie an einem Fersensporn leiden und Ihnen das Gehen oder Stehen starke Schmerzen

verursacht, kontaktieren Sie uns! Vereinbaren Sie einfach einen Termin in unserer Privatpraxis für Physiotherapie in Berlin Schmargendorf und wir sehen uns in einem persönlichen Beratungsgespräch Ihr Problem an. Dank unserer Qualifikation als Heilpraktiker für Physiotherapie (Video: Heilpraktiker für Physiotherapie) benötigen Sie
hierfür keine ärztliche Verordnung.

Die häufigsten Ursachen:

  • Falsches Schuhwerk
  • Knickfuß
  • Spreizfuß
  • Senkfuß
  • Muskelschwäche
  • Übergewicht
  • Fehlstellungen