Rektusdiastase – Übungen nach Schwangerschaft und bei Übergewicht

Rektusdiastase – Übungen nach Schwangerschaft und bei Übergewicht

Nach einer Schwangerschaft oder bei starkem Übergewicht kann es zu einer krankhaften Abweichung der geraden Bauchmuskeln kommen („Rektusdiastase“). Der Spalt, der durch diese Abweichung entsteht, schließt sich jedoch nach der Geburt oder nach einem großen Gewichtsverlust nur langsam. Eine Operation ist nur sehr selten erforderlich, in den meisten Fällen hilft die Physiotherapie.

Stilisierte Illustration einer Frau, die nach der Schwangerschaft Übungen macht, umgeben von Fitnessgeräten und dynamischen Formen auf einem orangefarbenen Hintergrund.

Fit und aktiv: Übungen nach der Schwangerschaft und für Übergewichtige.

Klassische Rektusdiastase-Übungen

Ziel der Behandlung ist es, den Spalt zwischen den Bauchmuskeln zu verkleinern. Das gelingt am besten durch die Stärkung der Bauchmuskeln. Achtung: Damit ist nicht das Training der geraden oder oberflächlichen Bauchmuskulatur gemeint, zu dem zum Beispiel Sit-Ups oder Crunches gehören! Solche Übungen sollten Sie unbedingt vermeiden, denn sie können die Abweichung noch weiter verstärken. Stattdessen bieten sich spezielle Rektusdiastase-Übungen an, mit denen Sie gezielt die inneren Bauchmuskeln und den Beckenboden trainieren.

Bekannt sind vor allem die Übungen nach Angela Heller, die Sie zusammen mit einem erfahrenen Physiotherapeuten durchführen sollten. Hierbei liegen Sie auf dem Rücken und spannen die Bauchmuskeln diagonal (von der Hüfte bis zur Schulter) an. Der Physiotherapeut hält dabei die
beiden geraden Bauchmuskeln zusammen, während Sie mit leicht hochgezogenen Schultern nach vorne gegen den Widerstand durch die Hand des Therapeuten drücken. Machen Sie ein bis zwei Atemzüge, dann entspannen Sie sich wieder. Diese Übung hat sich als sehr effektiv erwiesen und kann in der

Regel schon zwei Tage nach der Geburt (bei Kaiserschnitt bitte mindestens zwei Wochen warten!) durchgeführt werden. Nach mehrtägigem Training lässt sich vielfach schon eine Verkleinerung des Spalts bemerken – selbst wenn die Schwangerschaft (oder das Übergewicht) bereits mehrere Jahre zurückliegt.

Weitere physiotherapeutische Maßnahmen

Die bekannten Übungen können ergänzt werden durch weitere physiotherapeutische Maßnahmen. Hier bieten sich vor allem Kinesio-Taping, Faszientherapie und Myofascial Release an.

Kinesio-Taping unterstützt die Übungen, die Sie gegen Rektusdiastase durchführen. Die Tapes
sollten nicht zu straff angelegt werden. Zu viel Zug schadet der Haut und hat auch keinen größeren Effekt als die empfohlene mäßige Spannung. Wenden Sie sich an einen erfahrenen Physiotherapeuten. Richtig angewendet, fördert Kinesio-Taping die Durchblutung und stimuliert leicht die betroffene Muskulatur. Wichtig: Das Tapen ist immer nur eine unterstützende Maßnahme, es ersetzt kein aktives Training!

Die Faszientherapie kann zusätzliche Beschwerden lindern, die in Folge der Schwangerschaft oder starkem Übergewicht auftreten. Durch die Behandlung des muskulären Bindegewebes (Faszien) verbessert sich die Körperhaltung und Beweglichkeit. Darüber hinaus stärkt das Faszientraining das Bindegewebe und seine Elastizität. Auch die gezielte Behandlung des Fasziensystems durch Myofascial Release kann positive Effekte erzielen. Sie löst unter anderem Blockaden auf und verbessert somit die Beweglichkeit des Gewebes.

Lassen Sie sich in unserer Praxis behandeln!

Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben oder bei uns eine physiotherapeutische Behandlung machen möchten, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihren Besuch in unserer Privatpraxis für Physiotherapie in Berlin-Schmargendorf! Wichtig: Ein Rezept ist für eine Behandlung bei uns nicht zwingend erforderlich.