Gleitwirbel nach einer gynäkologischen Operation?

Gleitwirbel nach einer gynäkologischen Operation?

Manchmal muss man den Betrachtungswinkel ändern, um der Ursache von Beschwerden auf die Spur zu kommen. Das zeigte sich auch an unserem heutigen Fallbeispiel: Hierbei handelt es sich um eine Frau, ca. 40 Jahre alt, mit Diagnose Gleitwirbel, die seit etwa 10 Jahren unter Schmerzen im unteren
Rücken leidet. Die Patientin ist sehr sportlich, hat viel trainiert (vor allem Fahrrad / Spinning),

ohne dass die Beschwerden zurückgegangen wären.

Was stellten wir fest?

Nachdem die Patientin zu uns in die Praxis für Physiotherapie in Berlin Wilmersdorf überwiesen
wurde, haben wir uns den von dem Gleitwirbel betroffenen Bereich im unteren Rücken genau angesehen, dort jedoch keine Auffälligkeiten festgestellt. Sowohl die Symmetrie des Rückens als auch die
Muskulatur waren nicht zu beanstanden.

Auf der Vorderseite sahen wir jedoch etwa 5 bis 6 cm unterhalb des Bauchnabels der Patientin eine horizontal verlaufende Narbe, die von einer gynäkologischen Operation unterhalb der Lendenwirbelsäule stammt, die vor etwa 10 Jahren durchgeführt wurde, wie die Patientin berichtet. Die räumliche Nähe (gleiche Höhe) und zeitliche Nähe der Beschwerden und dieser Narbe ließ uns natürlich aufhorchen und legte einen Zusammenhang nahe.

Was haben wir gemacht?

Wir haben uns auf die Muskulatur, die unterhalb der Narbe über das Becken zieht und von der Wirbelsäule hinunter in den Oberschenkelbereich reicht, konzentriert und diesen Bereich aufgearbeitet. Es hat einige Sitzungen gedauert, aber dann berichtete die Patientin von einer spürbaren Besserung und dass sie endlich nach Jahren wieder durchschlafen konnte.

Unsere Schlussfolgerung: Offenbar haben wir durch unsere Manuelle Therapie und der Bindewebsmassage Verklebungen in der Muskulatur auflösen können, die ursächlich oder zumindest mitverantwortlich für den Gleitwirbel
und seine immer wieder auftretenden Verschiebungen waren. Es lohnt sich also immer, auf der Suche nach den Ursachen von Beschwerden über den Tellerrand zu schauen und dadurch vielleicht Erkenntnisse zu gewinnen, die zwar nicht offensichtlich für den Behandlungserfolg sind,  jedoch entscheidend sein können!