Kiefergelenksstörung – Warum eine große Klappe gut ist!

Kiefergelenksstörung – Warum eine große Klappe gut ist!

Patienten mit Kiefergelenksstörungen sind in unserer Praxis für Physiotherapie in Berlin Schmargendorf gar nicht so selten. Heute möchte ich an einem aktuellen Fall zeigen, wie sich diese Störung äußert und wie sie mit physiotherapeutischen Methoden behandeln lässt.

Fallbeispiel: ca. 40 Jahre alter Mann

Der Patient erhielt eine Wurzelbehandlung und anschließend auf der linken Seite eine Krone, die vor Kurzem gebrochen ist. Wegen anhaltender Kieferschmerzen hat ihn der Zahnarzt zu uns geschickt. In Folge der Wurzelbehandlung und der gebrochenen Krone geriet das Kiefer-System offenbar aus dem Gleichgewicht, die Muskulatur verspannte sich sehr stark und es entwickelte sich eine Kiefergelenksstörung (Cranio-Mandibuläre Dysfunktion, kurz: CMD).

Anzeichen für eine Kiefergelenksstörung. Eine Kiefergelenksstörung lässt sich an verschiedenen Merkmalen erkennen:

1. Verzogene Gesichtssymmetrie

Bei unserem Patienten war die Asymmetrie an der Augen-, Ohr- und Lippenlinie deutlich zu erkennen.

2. Ungerader Biss (Stand des Ober- und Unterkiefers zueinander)

Wenn – wie in unserem Fall – die beiden Kiefer nicht exakt übereinander stehen, sondern seitlich verzogen sind, deutet das darauf hin, dass auf einer Seite mehr muskuläre Spannung besteht, als normalerweise zu erwarten wäre.

3. Verkleinerte Mundöffnung

Eine kleine Mundöffnung deutet auf eine Blockade im Kiefergelenk und/oder eine erhöhte Spannung in der Beißmuskulatur hin. Auch bei unserem Patienten war die Mundöffnung deutlich kleiner: Statt der üblichen 50 Millimeter betrug sie bei gerade mal 35 Millimeter (normal wären 50 Millimeter).

4. Schmerzen beim Betasten der Muskulatur

Das Betasten der Kiefermuskulatur innen und außen war für unseren Patienten schmerzhaft. Die Schmerzen zogen sich den Halsmuskel entlang hinunter bis in den Schulterbereich.

5. Schmerzen beim Kauen

Auf einer Schmerzskala von 0-10 stuft unser Patient seine Schmerzen beim Kauen mit 6 ein.

Doch was können wir nun tun, um unserem Patienten mit der Kiefergelenksstörung zu helfen? Die wesentliche Behandlung besteht darin, die gesamte Muskulatur auf der betroffenen Kieferseite mit Manuelle Therapie aufzulockern und die Mundöffnung wieder zu vergrößern. Denn in diesem Fall ist eine „große Klappe“ auf jeden Fall gesünder.