Wenn die Gesäßmuskulatur schmerzt

Wenn die Gesäßmuskulatur schmerzt!

Manchmal treten Beschwerden in Folge von kleinen Traumata auf, die auf den ersten Blick keinen sichtbaren Schaden hinterlassen, aber im Laufe der Zeit zu Problemen führen können. Das liegt daran, dass der Körper durch entsprechende Adaptation zunächst vieles auffangen und kompensieren kann. Erst viel später können sich die Folgen dieser Adaptation bemerkbar machen, wie ich in dem heutigen Video zeigen möchte.

Unser Fallbeispiel: ca. 50-jährige Patientin mit Schmerzen in der rechten Gesäßmuskulatur, die sich bei uns in der Praxis für Physiotherapie in Berlin Schmargendorf vorstellte.

Was wissen wir über die Schmerzen?

In die Praxis kam die Patientin mit Problemen in der rechten hinteren Beckenregion, die vor allem beim Vorbeugen aufgetreten sind. Sie beschrieb die Beschwerden als ziehende und relativ intensive Schmerzen, auf einer Skala von 0-10 stufte sie die Schmerzintensität mit 7 ein.

Über die Ursachen der Beschwerden hatten wir folgende Informationen: In letzter Zeit hat die Patientin häufig und längere Zeit (im Flugzeug) gesessen, vermutlich in einer nicht besonders
guten Position/Haltung. Darüber hinaus berichtete sie von einem – allerdings schon mehrere Monate zurückliegenden – Sturz im Badezimmer, bei dem sie auf die Kante der Badewanne gefallen war. Möglicherweise hat beides zusammen dazu geführt, dass sich die Ansätze in der Gesäßmuskulatur verkürzen und dadurch Probleme (Schmerzen) verursachen. Dieses Bild finden wir häufig bei Patienten und Patientinnen, die viel sitzen.

Was haben wir gemacht?

Die Überprüfung des Beckens ergab keine Auffälligkeiten. Entgegen unserer Erwartung zeigten sich
keine Verschiebungen. Da also nur die Ansätze der Gesäßmuskulatur Probleme bereitet haben, haben
wir genau hier, am Beckenkamm, mit der Behandlung begonnen. Dort entlang haben wir unsere Techniken der Manuellen Therapie und der Bindewebsmassage an den Ansätzen des großen Gesäßmuskels (M. Gluteus maximus) und des kleinen Gesäßmuskels (M. Gluteus minimus) eingesetzt.

Schon während der Behandlung hat die Patientin eine deutliche Entlastung des Beines verspürt. Beim Vorbeugen hatte sie fast keine Beschwerden mehr. Selbst andere Befindlichkeiten, die bis in den Nacken hinein reichten, haben sich schnell spürbar verbessert.